Biodiesel - echte Alternative oder Nischenmarkt?
Für alle Halter von Dieselfahrzeugen bietet Biodiesel eine
Möglichkeit, Geld zu sparen und die Umwelt zu schonen. Im Vergleich zu
herkömmlichem Diesel ist Biodiesel in der Regel zwischen 7 und 12 Cent
günstiger pro Liter. Die meisten Fahrzeuge sind von den Herstellern
für Biodiesel freigegeben, bei PKWs älteren Baujahrs ist ein Einsatz
in der Regel sowieso unproblematisch. Endgültige Sicherheit können
Interessenten durch einen Blick in im Internet frei verfügbare
Biodiesel-Datenbanken oder durch einen Anruf beim Hersteller erlangen.
Doch inwiefern ist ein problemloser Umstieg möglich? Und kann Biodiesel
wirklich einmal den Bedarf an Dieselkraftstoff vollständig decken oder
wird Biodiesel immer ein Nischenmarkt bleiben? Diesen und weiteren Fragen soll
im Folgenden auf den Grund gegangen werden.
Biodiesel reduziert Umweltbelastungen erheblich, ...
Biodiesel wird aus erneuerbaren Fetten und Ölen wie Pflanzenfetten
gewonnen.
Einer der größten Vorteile von Biodiesel ist, dass er aus
nachwachsenden Rohstoffen gewonnen wird und somit keine zusätzliche
Belastung für das globale Klima darstellt. Darüber verbrennt
Biodiesel ebenso ungiftig und ist frei von Schwefeln und krebserregenden
Schadstoffen. Trotz gleicher Energieleistung verbrennt Biodiesel somit um bis
zu 75% sauberer als traditioneller Diesel. Da Biodiesel neben seiner
Umweltverträglichkeit auch die Abhängigkeit vom Öl reduziert,
ist der Kraftstoff neben seinen grünen Pluspunkten auch unter politischen
und preislichen Gesichtspunkten eine attraktive Alternative.
Aber
Biodiesel
ist nicht nur ein sauberer und günstiger Kraftstoff, sondern er ist auch eine
relativ neue Entwicklung. Deshalb sind nicht in allen Ländern flächendeckend
Biodieselzapfsäulen vorhanden, aber gerade in Frankreich, Österreich und England
gibt es zahlreiche Biodieselstationen. Dafür sorgt auch eine umfassende Förderung
durch die EU und außereuropäische Länder, wo viele Deutsche gerne Urlaub machen.
So kann man im Ausland auch Mietwagen
nutzen, die entweder vollständig oder teilweise mit Biodiesel fahren. Bei einer
gut ausgebauten Versorgungsstruktur für Biodiesel im europäischen Ausland können
damit auch Kraftstoffkosten eingespart werden.
... ist allerdings nur begrenzt als vollständiger Ersatz geeignet
Nach den oben angeführten Argumenten könnte man denken, es wäre
nur noch eine Frage der Zeit, bis Biodiesel traditionellen Diesel
vollständig abgelöst hätte. Leider wird von
Biodiesel-Befürwortern das Szenario bis zu einem vollständigen Ersatz
jedoch nie bis zum Ende durchgespielt. Um alleine den Dieselbedarf in
Deutschland vollständig zu decken wäre eine Anbaufläche von der
Größe Deutschlands erforderlich. Neben den mangelnden
Kapazitäten müsste ebenfalls berücksichtigt werden, dass
Raps
nicht ununterbrochen auf der gleichen Fläche angebaut werden kann, sofern
die Fruchtbarkeit des Bodens erhalten werden soll. Diese Tatsache
verschärft den Kapazitätsengpass zusätzlich. Sollten zudem die
Agrarsubventionen für Raps und die Kraftstoffsubvention in Form einer
geringeren Mineralölsteuer abgeschafft werden, wäre Biodiesel nach
heutigem Stand nicht mehr wettbewerbsfähig. Letztendlich führen diese
Nachteile dazu, dass Biodiesel in seiner heutigen Form nur einen geringen
Prozentsatz des gesamten Bedarfs befriedigen und somit nicht als
zukünftiger Ersatz gesehen werden kann.
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